Wenn man ein Dach saniert, denkt man ja nicht an Zeitkapseln, oder?

Die Arbeiter, die in Frankfurt das Dach eines alten Turmes saniert haben, hatten das Glück und fanden eine Zeitkapsel in der Turmkugel der Dreikönigskirche in Frankfurt-Sachsenhausen! Und wenn man denkt, es kann nicht besser werden, beinhaltete diese noch ein Fläschchen Nordhäuser Korn. Dabei lag ein Brief der Arbeiter, die den Turm 1880 gebaut hatten. Diese wünschten sich, dass man auf sie trinkt, sobald die Zeitkapsel gefunden wird, mit den Worten: „Sollten nach Reihen von Jahren unsere Namen gelesen werden, so trinke man einen Schluck Nordhäuser auf unser Wohl, und sollten auch unsre Körper schon unter der Erde liegen.“ Dies taten die Arbeiter und die Frankfurter Historikerin Ulrike Schubert. Sowas passiert nun wirklich nicht alle Tage.

Auch der Chef der Nordhäuser Traditionsbrennerei Thomas Müller war überrascht. Er erzählte dem ,,MDR THÜRINGEN“, dass selbst er keinen so alten Korn in seinen Regalen hat. Der älteste ihm bekannte Nordhäuser kommt aus dem Jahr 1895, also 15 Jahre jünger als der jetzige Fund.

Am Anfang waren die Frankfurter noch skeptisch, ob dies wirklich ein Korn ist, da dieser nicht die klare Farbe hatte wie der Korn heutzutage. Aber laut der Spektralanalyse der Frankfurter Feuerwehr haben sie einen echten hochprozentigen Korn in der Hand, der in ein Parfümfläschchen der Frankfurter Parfümerie Luccius & Ducca abgefüllt wurde. Die braune Farbe hat dieser, da zu der damaligen Zeit Korn noch in Fässern, so wie Whiskey und Cognac, angeliefert wurde.

Der Zeitkapsel wurde eine neue Flasche Nordhäuser hinzugefügt, am Ende wieder verschlossen und in die neue Turmkugel reintegriert. Damit auch in den nächsten 100 Jahren wieder die Möglichkeit auf einen erneuten Fund gegeben wird.

Na dann. Trinken wir mit ihnen auf diesen tollen Fund!